Ab dem 6. Oktober 2019 zeigt die Schleidener Galerie Eifel Kunst die neue Werkreihe des Berliner Künstlers Steffen Blunk, in der er sich intensiv mit der Farbpalette auseinandersetzt, die er seit Jahren vor allem in seinen Kriegs- und Fluchtbildern verwendet.
Statt an realistischen Bildinhalten arbeitet er nun an abstrakten Flächen und Formen, die die unterschiedlichsten Farbwirkungen durch verschiedene Schichtungen provozieren. Eingearbeitet werden zum Teil am Ende des Malprozesses Störungen, indem er auch hier Teile des Bildträgers (Schichtholzplatten) entfernt.
So experimentiert er mit der Wechselwirkung zwischen malerischer Ästhetik und ihrer Störung durch die Freilegung des Maluntergrundes.
Die Ausstellung „Das Nackte und das Grauen“ zeigt Krieg, Gewalt, Tod auf der einen – Liebe, Zärtlichkeit, Erotik auf der anderen Seite: Diese beiden Pole menschlichen Lebens stehen sich auch in Blunks neuen Werken gegenüber.
Beiden Themen nähert er sich zunächst auf ähnliche malerische Weise: die in altmeisterlicher Lasurtechnik auf Holz gemalten Ölbilder beraubt er mittels Stechbeitel und Hammer ihres Bildpersonals. So entstehen an Stelle der Menschen abstrakte Flächen mit ganz unterschiedlicher Wirkung: Opfer wie Täter, Soldaten und Tote, Kriege und Epochen werden nicht mehr ohne weiteres identifizierbar, das Grauen der Kriegsbilder wird ein allgemeines und ewig währendes.
Gleichzeitig bietet auf der anderen Seite die Abstraktion der Frauenkörper eine Projektionsfläche für eigene Erinnerungen, Fantasien und Begehrlichkeiten des Betrachters. Obwohl – oder vielleicht gerade weil die Themen kaum gegensätzlicher sein können, zeigen Blunks Bilder, dass in beiden eine in dieser Kombination erschreckende Ästhetik stecken kann.
Die Ausstellung findet vom 6. Oktober bis zum 15. Dezember 2019 in der Schleidener Galerie Eifel Kunst, Am Markt 32, 53937 Schleiden statt. Die Vernissage beginnt am 6. Oktober 2019 um 15 Uhr. Steffen Blunk wird anwesend sein. Der Eintritt ist frei.